Alles Wissenswerte über den Anbau von Cannabis in Kokosfasern

Alles Wissenswerte über den Anbau von Cannabis in Kokosfasern

Max Sargent
Max Sargent
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Kokosfasern sind ein fantastisches Substrat für den Anbau von Cannabispflanzen, da man sie perfekt mit Erde mischen oder in einem hydroponischen Set-up verwenden kann. Im Folgenden erfährst du, wie du Kokosfasern richtig einsetzt.

Kokosfasern sind ein inertes Substrat, mit dem man Cannabis in einer Vielzahl verschiedener Umgebungen anbauen kann. Die richtige Anwendung erfordert zwar etwas Erfahrung, doch sie können für Cannabispflanzen unglaublich nützlich sein – wenn man gewillt ist, sich ernsthaft damit auseinanderzusetzen.

Hier sehen wir uns an, wie man Cannabis in Kokosfasern anbaut, sei es zusammen mit Erde, allein oder in einem hydroponischen Set-up.

Was sind Kokosfasern?

Was sind Kokosfasern?

Kokosfasern sind ein natürliches, fasriges Material, das von Kokosnussschalen stammt. Einst als landwirtschaftliches Nebenprodukt betrachtet, sind sie aufgrund ihrer Fähigkeit, vitales Pflanzenwachstum zu unterstützen, mittlerweile zu einem Grundbestandteil des Gartenbaus geworden. Für die Herstellung von Kokosfasern trennen Produzenten die groben Fasern von der Schale, weichen sie in Wasser ein, um sie zu zersetzen (was als „Röste“ bekannt ist), und verarbeiten sie anschließend zu verschiedenen Formen, die sich für den Gartenbau und Hydrokulturen eignen.

Viele Cannabis-Grower bevorzugen Kokosfasern wegen ihrer Vielseitigkeit und Nachhaltigkeit, die sie zu einer großartigen Alternative zu herkömmlicher Erde machen. Darüber hinaus können sie in Kombination mit anderen Substraten die Feuchtigkeitsspeicherung und das allgemeine Wachstumshabitat von Pflanzen verbessern.

Warum sind Kokosfasern so beliebt bei Growern?

Kokosfasern sind so beliebt, weil sie Feuchtigkeit speichern und sich trotzdem durch exzellente Durchlüftung auszeichnen. Falls du es noch nicht weißt – dies ist entscheidend für gesunde Cannabispflanzen. Herkömmliche Erde kann sich mit der Zeit verdichten und so das Wurzelwachstum einschränken. Kokosfasern hingegen bleiben locker und gut durchlässig. Dies ermöglicht den Wurzeln, leichter auf Sauerstoff zuzugreifen.

Da Kokosfasern ein nachwachsender Rohstoff und ein Nebenprodukt sind, stellen sie auch eine umweltfreundliche Alternative zu Torf dar (eine weitere beliebte Erdalternative). Darüber hinaus halten sie von Natur aus Schädlingen und Krankheitserregern stand, was das Risiko bodenbürtiger Krankheiten verringert und den Anbau gesunder Cannabispflanzen erleichtert.

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Welche Nachteile hat der Anbau von Cannabis in Kokosfasern?

Welche Nachteile hat der Anbau von Cannabis in Kokosfasern?

Kokosfasern sind zwar beliebt und bei richtiger Verwendung effektiv, aber nicht gerade das unkomplizierteste Substrat. Aus diesem Grund ist eine hochwertige Erdmischung für Anfänger womöglich besser geeignet. Dies sind die möglichen Nachteile von Kokosfasern:

  • Erfordern konstantes Nährstoffmanagement: Im Gegensatz zu Erde, die von Natur aus Nährstoffe enthält, sind Kokosfasern ein inertes Substrat, das keine Nährstoffe aufweist. Grower müssen einen strikten und konsistenten Düngeplan einhalten, damit die Pflanzen die erforderlichen Makro- und Mikronährstoffe erhalten. Ohne korrekte Ergänzung können sich schnell Nährstoffmängel entwickeln.
  • pH-Schwankungen: Der ideale pH-Bereich für Cannabis liegt bei Kokosfasern zwischen 5,8 und 6,2. Um in diesem Bereich zu bleiben, sind jedoch regelmäßige pH-Tests und -Anpassungen nötig. Ist der pH-Wert zu hoch oder zu niedrig, kann es zu einer Nährstoffsperre kommen, welche die Pflanzen daran hindert, essenzielle Mineralstoffe aufzunehmen.
  • Nicht so anfängerfreundlich wie Erde: Erde verzeiht mehr Fehler beim pH-Wert und Gießen. Kokosfasern erfordern einen praktischeren Ansatz, was sie für Anfänger herausfordernder macht, die nicht daran gewöhnt sind, eher wie in hydroponischen Systemen zu düngen und regelmäßig den pH-Wert zu kontrollieren.
  • Salzablagerungen: Viele kommerzielle Kokosfaserprodukte enthalten überschüssige Salze, die zu Nährstofftoxizität führen können, wenn sie vor dem Gebrauch nicht richtig herausgespült und gepuffert werden. Grower müssen das Substrat regelmäßig spülen, um angesammelte Salze zu entfernen und eine effiziente Nährstoffaufnahme zu gewährleisten.

Einige dieser Nachteile können durch die Kombination von Kokosfasern mit Erde vermieden werden, um das Beste beider Welten zu erhalten und die schlimmsten Eigenschaften beider Substrate auszugleichen. Kokosfasern mit Perlit oder einem anderen luftdurchlässigen Substrat zu mischen, kann ebenfalls helfen, ein optimales Gleichgewicht zwischen Wasserspeicherung und Sauerstoffverfügbarkeit aufrechtzuerhalten.

Arten von Kokosfasern

Arten von Kokosfasern

Kokosfasern gibt es in drei Hauptformen mit jeweils unterschiedlichen Eigenschaften, die beeinflussen, wie Grower sie verwenden:

  • Kokosblöcke: Kokosblöcke sind in einer Vielzahl von Größen erhältlich. Sie müssen vor dem Gebrauch eingeweicht, gespült und getrocknet werden, außer du hast einen gepufferten und getrockneten Block direkt aus dem Laden gekauft. Sobald der Block trocken ist, kannst du ihn in deine Erde einarbeiten – oder mit Perlit vermischen, wenn du hydroponisch anbaust. Kaufe aber nur hochwertige Blöcke; minderwertige Blöcke können viel Salz enthalten, was für deine Pflanzen nicht gut ist, und lassen sich bei der Vorbereitung deines Substrats sehr schwer zerbröseln und vermischen.
  • Fertige Kokosmischungen: Genau wie normale Erde können fertige Kokosmischungen in Gartencentern gekauft werden. Sie enthalten in der Regel eine Mischung aus Kokosfasern und entweder Perlit, Tongranulat oder beidem. Dies ist eine großartige Option, wenn du nicht die Zeit oder den Platz hast, um ganze Blöcke zu kaufen und sie zu Hause einzuweichen, zu spülen und zu trocknen. Entscheide dich wie immer für eine hochwertige Mischung. Deine Pflanzen werden es dir am Ende danken.
  • Jiffy Pellets: Jiffy Pellets sind kleine Kokosfaser-Scheiben. Sie werden häufig für Sämlinge verwendet, da sie ihnen helfen, zügig ein starkes Wurzelsystem zu entwickeln. Und das Beste ist, dass deine Sämlinge in ein anderes Substrat umgepflanzt werden können, sobald sie bereit und gut verwurzelt sind.

Kokosfasern für den Cannabisanbau vorbereiten

Kokosfasern für den Cannabisanbau vorbereiten

Die richtige Vorbereitung der Kokosfasern stellt einen gesunden Start für deine Cannabispflanzen sicher. Grower müssen rohe Kokosfasern spülen und puffern, um Restsalze zu entfernen, die Pflanzen schaden können.

Vorbereitungsschritte

  • Rehydrieren: Falls du komprimierte Kokosblöcke verwendest, weiche sie in Wasser ein, bis sie sich zu einem bauschigen, brauchbaren Substrat ausdehnen. Je nach Größe des Blocks und der verwendeten Wassermenge dauert dieser Vorgang gewöhnlich ein paar Stunden.
  • Gründlich spülen: Spüle die Kokosfasern mit frischem Wasser, um überschüssige Salze zu entfernen. Tust du das nicht, kann es zu Nährstoffungleichgewichten kommen, die das Pflanzenwachstum hemmen.
  • Puffern: Weiche die gespülten Kokosfasern 12–24 Stunden in einer Calcium-Magnesium-Lösung (Cal-Mag) ein. Dies verhindert Mängel, indem das Substrat mit essenziellen Nährstoffen angereichert wird.
  • Entwässern und trocknen: Lass nach dem Puffern die überschüssige Lösung ablaufen, sodass die Kokosfasern nur noch leicht feucht sind, bevor du sie als Substrat nutzt.

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So verwendet man Kokosfasern als Substrat

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Kokosfasern funktionieren gut als eigenständiges Substrat oder in Kombination mit anderen Materialien. Viele Grower ziehen es vor, Kokosfasern in einem Verhältnis von 70:30 mit Perlit zu mischen, um die Durchlüftung und Drainage zu verbessern.

Vermeide beim Befüllen von Töpfen mit Kokosfasern, das Material zu sehr zu verdichten, da dies das Wurzelwachstum einschränkt und die Verfügbarkeit von Sauerstoff reduziert. Sobald die Töpfe befüllt sind, pflanze deine Cannabissämlinge oder Klone direkt in das Substrat. Gieße sie sofort nach dem Einpflanzen, damit sich die Wurzeln schnell etablieren können.

So verwendet man Kokosfasern in einer Hydrokultur

Kokosfasern funktionieren auch gut in hydroponischen Systemen; entweder als eigenständiges Substrat oder in Kombination mit anderen Substraten wie Tongranulat. In hydroponischen Set-ups müssen Kokosfasern immer feucht, aber nicht nass bleiben. Tropfbewässerungs- oder Ebbe-und-Flut-Systeme stellen sicher, dass die Pflanzen die richtige Menge an Wasser und Nährstoffen erhalten.

Die besten Nährstoffe und Düngepläne für Cannabis in Kokosfasern

Die besten Nährstoffe und Düngepläne für Cannabis in Kokosfasern

Wie bereits erwähnt, sind Kokosfasern inert, also liefern sie Cannabispflanzen keine natürlichen Nährstoffe. Um gesundes Wachstum zu gewährleisten, müssen Grower alle essenziellen Makro- und Mikronährstoffe über einen ausgewogenen Düngeplan zuführen.

Die drei wichtigsten Makronährstoffe – Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) – sind lebenswichtig für verschiedene Phasen der Pflanzenentwicklung. Stickstoff unterstützt das Blattwachstum in der Wachstumsphase, Phosphor fördert eine stärkere Wurzelentwicklung und Blüte, während Kalium die allgemeine Pflanzengesundheit und Stressresistenz verbessert.

Neben diesen Makronährstoffen sind Calcium (Ca) und Magnesium (Mg) in Kokosfasern besonders wichtig, da das Substrat diese Elemente gewöhnlich bindet, was sie weniger verfügbar für Pflanzen macht. Ohne Ergänzung können sich schnell Calcium- und Magnesiummängel einstellen, die zu schwachen Stielen, schlechtem Wurzelwachstum und Nährstoffsperre führen.

Essenzielle Mikronährstoffe wie Eisen, Zink, Bor, Mangan und Kupfer spielen ebenfalls entscheidende Rollen für Stoffwechselfunktionen und die Enzymaktivität. Diese Nährstoffe können in verschiedenen Formen verabreicht werden, z. B. durch flüssige Nährstofflösungen, wasserlösliche Pulver und langsam freisetzendes Granulat.

Meist werden Flüssigdünger zum Düngen von Kokosfasern eingesetzt, da sie sofort verfügbar sind, während Nährstoffe in Pulverform mehr Flexibilität für eigene Rezepturen bieten. Langsam freisetzende Dünger sind zwar weniger üblich, können aber in einer Mischung aus Kokosfasern und Erde für einen Fehler verzeihenden und pflegeleichten Ansatz nützlich sein.

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Beispiel für einen Nährstoffplan

Ein typischer Nährstoffplan für in Kokosfasern angebautes Cannabis sieht wie folgt aus:

  • Sämlingsphase: schwache Nährstofflösung (EC 0,6–0,8)
  • Wachstumsphase: Nährstoffe allmählich erhöhen (EC 1,2–1,6)
  • Blütephase: höhere Nährstoffkonzentrationen (EC 1,8–2,2) mit viel Phosphor und Kalium

Bewässerung und pH-Management in Kokosfasern

Bewässerung und pH-Management in Kokosfasern

In Kokosfasern angebautes Cannabis braucht einen präzisen Bewässerungsplan. Im Gegensatz zu Erde, die Nährstoffe länger speichert, müssen Kokosfasern oft gegossen werden, um eine optimale Nährstoffverfügbarkeit aufrechtzuerhalten. Gieße täglich mit einem Abfluss von 10–20 %, um Salzablagerungen zu verhindern.

Auch den richtigen pH-Bereich einzuhalten, ist wichtig. Der ideale pH-Wert für in Kokosfasern angebautes Cannabis liegt zwischen 5,8 und 6,2. Regelmäßiges Testen und Anpassen mit pH-erhöhenden/-senkenden Lösungen stellt sicher, dass die Pflanzen Nährstoffe tatsächlich aufnehmen.

Häufige Fehler beim Anbau in Kokosfasern (und wie man sie vermeidet)

Grower machen oft Fehler, wenn sie zum ersten Mal mit Kokosfasern arbeiten. Einige der häufigsten davon sind:

  • Über- oder Unterwässerung: Kokosfasern speichern Feuchtigkeit sehr gut, doch eine angemessene Drainage und Durchlüftung verhindern Wurzelfäule.
  • Nährstoffmängel und -toxizität: Ergänzt man nicht mit Cal-Mag, kann es zu Mängeln kommen, während Überdüngung eine Nährstoffsperre verursachen kann.
  • Falsches pH-Management: Eine Vernachlässigung der pH-Anpassungen reduziert die Nährstoffaufnahme und hemmt das Wachstum.

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Ernten und Kokosfasern wiederverwenden

Ernten und Kokosfasern wiederverwenden

Nach der Ernte deiner Cannabispflanzen kannst du Kokosfasern spülen und noch mehrere Grows wiederverwenden! Beginne, indem du das Substrat gründlich mit reinem Wasser spülst, um etwaige Salzablagerungen oder Nährstoffrückstände aus dem vorherigen Grow zu entfernen.

Puffere die Kokosfasern anschließend, indem du sie 12–24 Stunden in einer Calcium-Magnesium-Lösung (Cal-Mag) einweichst. Dieser Schritt ergänzt essenzielle Nährstoffe und hilft, bei deinem nächsten Grow Calcium- und Magnesiummängel zu verhindern. Entferne zuletzt alte Wurzeln und lass die Kokosfasern entwässern, damit sie vor dem Gebrauch nur noch leicht feucht sind.

Wenn Cannabis-Grower den Umgang mit Kokosfasern beherrschen, können sie in einem nachhaltigen und effizienten Substrat kräftige, ertragreiche Pflanzen anbauen.

Kokosfasern: Ein großartiges Substrat für den Anbau von Cannabis

Kokosfasern: Ein großartiges Substrat für den Anbau von Cannabis

Kokosfasern bieten Growern eine äußerst vielseitige und nachhaltige Alternative zu herkömmlicher Erde mit ausgezeichneter Durchlüftung und Feuchtigkeitsspeicherung bei gleichzeitiger Verringerung des Schädlings- und Krankheitsrisikos. Da es sich jedoch um ein inertes Substrat handelt, ist sorgfältige Nährstoffergänzung, pH-Kontrolle und gelegentliches Spülen zum Verhindern von Salzablagerungen erforderlich. Durch diese Faktoren ist der Anbau in Kokosfasern zwar etwas schwieriger als in Erde, wenn Grower sich aber die Zeit nehmen, den Anbau mit Kokosfasern zu meistern, können sie beeindruckende Erträge erzielen und gesunde Pflanzen growen.

Für alle, die gewillt sind, in die richtige Vorbereitung und Pflege zu investieren, können Kokosfasern ein effektives Substrat darstellen, das die Pflanzengesundheit verbessert und das Wachstumspotenzial maximiert. Ob allein verwendet, mit Erde vermischt oder in einem hydroponischen System integriert – Kokosfasern sind eine der effektivsten und nachhaltigsten Optionen für den Cannabisanbau.

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